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Verfassungsrichter*innen in Kroatien verlängerten eigene Mandate

​Nachdem für zehn kroatischen Verfassungsrichter*innen am 6. Dezember 2024 ihre Mandate abliefen, steuerte Kroatien wochenlang auf eine Verfassungskrise zu. Es schien jedoch, dass die regierende Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) und die oppositionelle Sozialdemokratische Partei (SDP) einen Kompromiss über die zehn neuen kroatischen Verfassungsrichter*innen erzielen konnten. Diese müssen per Zweidrittelmehrheit vom Parlament gewählt werden. Die Ernennung sollte am Freitag, den 6. Dezember 2024, erfolgen. Jedoch kam es in letzter Sekunde zu einem Drama. Die SDP lehnte die Abstimmung am Freitag ab, da sie nicht am selben Tag zunächst über ein von ihnen eingebrachtes Misstrauensvotum gegen die Regierung (welches jedoch keinerlei Chancen hatte) abstimmen wollte, um sofort danach gemeinsam mit den Regierungsabgeordneten über die neuen Richter*innen zu entscheiden. Nach einem stundenlangen Tauziehen gab die HDZ nach und die Abstimmung wurde für Samstag, den 7. Dezember 2024 angesetzt, um die Richter*innen zu ernennen. Am Wochenendes stellte sich dann heraus, dass die scheidenden Verfassungsrichter*innen sich mit zehn zu drei Stimmen ihre Mandate eigenmächtig bis zur Ernennung der neuen Richter*innen verlängert hatten. Sie beriefen sich dabei auf eine Entscheidung der Venezianischen Kommission. Verfassungsrechtsexpert*innen sind jedoch entsetzt über diesen Schritt. Zwar dauerten ihre Mandate nur 14 Stunden, beziehungsweise bis zur Angelobung durch den kroatischen Staatspräsidenten Zoran Milanovic (parteilos), trotzdem war die Entscheidung verfassungswidrig. Aus diesem Grund müssten die Parteien dringend eine Lösung für die Zukunft ausarbeiten. ​

9.12.2024
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Streit um Zustand neuer Zagreber Straßenbahnen

In diversen sozialen Netzwerken verbreitete sich derzeit ein Video des Präsidents der Gewerkschaft des Zagreber öffentlichen Verkehrsunternehmens ZET, Neven Brnjas, aus. Er behauptet, dass zwei der insgesamt elf Straßenbahnen, welche vom Zagreber Unternehmen von den Stadtwerken Augsburg zum Preis von 2,7 Millionen Euro gekauft wurden, aufgrund ihres schlechten Zustands aus dem Verkehr gezogen wurden und in Ersatzteile zerlegt werden sollen. Die rund 30 Jahre alten Straßenbahnen wurden Mitte 2023 gekauft und wirbeln seitdem Staub auf. Zunächst lachte die Presse über den Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) – er erklärte, dass die drei Jahrzehnte alten Straßenbahnen generalüberholt und deswegen eigentlich neu seien. Doch dann traten Probleme auf, da sich die Auslieferung massiv verzögerte. Obwohl sie eigentlich bis Ende 2024 geliefert werden sollten, gibt es bislang nur drei Fahrzeuge. Grund hierfür sind Lieferprobleme beim Hersteller Adtranz. Der Pressesprecher des Unternehmens – Domagoj Zeba – bezeichnet die neuen Anschuldigungen als "dreckige Provokation". Die Straßenbahnen seien in sehr gutem Zustand, bei ihnen werden weniger Ausfälle als bei den anderen Fahrzeugen registriert. Die Fahrzeuge unterziehen sich lediglich routinemäßigen Wartungsarbeiten, weswegen sie derzeit nicht im Einsatz seien, so der Pressesprecher. Der Direktor des Unternehmens Ivan Bogdanović verabschiedete noch am gleichen Tag einen Beschluss, wonach das Filmen auf dem Firmengelände als Kündigungsgrund angesehen werde. Den Gewerkschafter lies dies jedoch kalt, da er als solcher Kündigungsschutz genießt. Er veröffentlichte noch zwei Videos, welche belegen sollen, dass er die Wahrheit sagte.

25.11.2024
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Neues Abfallwirtschaftszentrum in Zagreb bis 2028

Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) hat letzte Woche den Entwurf für das neue Abfallwirtschaftszentrum vorgestellt. Dieses soll Ende 2028 im Stadtteil Resnik entstehen. Das Projekt beläuft sich auf geschätzt 140 Millionen Euro. Es wird von der Stadt Zagreb und der Gespanschaft Zagreb gemeinsam finanziert. Die Zagreber Stadtverwaltung plant, seinen Anteil über Entwicklungsbankkredite zu decken und wolle nicht auf EU-Fördermittel warten. Das geplante Zentrum soll die aktuelle Deponie Jakuševec ersetzen und auf modernster Technologie sowie höchsten Umweltstandards basieren. Es wird als Hybridanlage sowohl eine Sortier- als auch eine Kompostierungsanlage enthalten. Bioabfälle und trockene Rezyklate sollen ausschließlich aus Zagreb angeliefert werden, während gemischte Abfälle auch aus der Gespanschaft kommen. Der Bau soll im Oktober 2026 beginnen und zwei Jahre dauern. Zusätzlich sind eine mechanisch-biologische Aufbereitungsanlage für gemischte Abfälle, eine Biogasanlage sowie Sortiereinrichtungen für Glas, Papier, Plastik und Metall geplant. Die Anlage wird neben Kompost auch Biogas erzeugen. Dieses kann zur Stromproduktion genutzt werden. Es bleibt unklar, ob das Zentrum eine Müllverbrennungsanlage enthalten wird. Das ambitionierte Projekt stößt bei Anwohner*innen des Stadtteils Resnik auf Widerstand. Sie fürchten eine Verschlechterung der Lebensqualität und eine langfristige Blockierung der Maßnahmen zur Abfalltrennung.

21.11.2024
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Kroatische Gesundheitsstaatssekretärin als Ministerin vorgeschlagen

Der kroatische Gesundheitsminister Vili Beroš (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) wurde am 15. November 2024 im Zuge einer Untersuchung wegen Korruptionsverdacht verhaftet und noch am gleichen Tag aus dem Kabinett entlassen. Darauffolgend übernahm die Gesundheitsstaatsekretärin Dr.in Irena Hrstić (HDZ) die Amtsgeschäfte. Nun kündigte Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ) an, dass Hrstić auch in weiterer Folge Gesundheitsministerin bleiben soll . Das kroatische Parlament soll am 6. Dezember 2024 über die Neubesetzung abstimmen. Dr.in Hrstić gilt als angesehene Ärztin, über die auch sonst regierungskritische Stimmen nur Gutes zu sagen haben. Sie begann ihre Karriere im Klinikum Zagreb und wechselte 2012 in die istrische Stadt Pula. Dort bewahrte sie zunächst als Sanierungsbeauftragte der damaligen sozialdemokratischen Regierung das dortige Krankenhaus vor dem finanziellen Ruin. Dann übernahm sie auch dessen Leitung als Direktorin. In dieser Funktion war ihr Höhepunkt die Eröffnung des modernen Krankenhauskomplexes im Wert von rund 110 Millionen Euro im Jahr 2022. Seit Mitte 2024 ist sie Staatssekretärin im krisengebeutelten Ministerium. In einer ersten Stellungnahme erklärte sie, dass ihre erste Aufgabe sei, den Fokus wieder stärker auf die Patient*innen zu legen. Ihr Vorgänger wurde vor allem deswegen kritisiert, weil Privatkliniken mehr Mittel vom Staat für Untersuchungen erhalten haben sollen, die eigentlich im Aufgabenbereich der öffentlichen Krankenhäuser stünden. Problematisch dabei: Zahlreiche Ärzt*innen sind sowohl bei öffentlichen als auch privaten Einrichtungen angestellt und verweisen Patient*innen zur Behandlung an ihre Privatkliniken.

21.11.2024
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Chaos in Zagreb wegen Umstieg auf neuen Gasanbieter

​Nachdem die Zagreber Stadtwerke im Frühjahr den Auftrag der öffentlichen Gasversorgung für Zagreb an den kleineren Gasversorger Međimurje Plin aus Nordkroatien verloren hatten, konnte der Schaden durch eine breite Öffentlichkeitskampagne begrenzt werden. Es konnten von bislang 280.000 Kund*innen rund 57 Prozent zum Verbleib bewogen werden. Jetzt stellte es sich nun heraus, dass die Gassparte der Stadtwerke, das Unternehmen "Gaswerke Zagreb-Versorgung GmbH" nicht alle Anträge fristgerecht bearbeiten konnte. Viele Bürger*innen, welche eigentlich Kund*innen bleiben wollten, erhielten in den vergangen Wochen Verträge des neuen Versorgers Međimurje Plin, sowie A-Kontozahlungsaufträge für das 4. Quartal 2024. Natürlich sind diese Kund*innen jetzt erbost, da sie erneut bei den Stadtwerken Verträge abschließen müssen. Für den Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M –​ Wir können's!) liegt die Schuld für dieses Chaos nicht bei den Stadtwerken, welche nicht alle Anträge bearbeiten konnten.​ Vielmehr sieht er den Fehler beim staatlichen Energieregulator HERA, der seiner Meinung nach die Resultate der Gaskonzession viel zu spät bekannt gab, wodurch der Zeitdruck entstand.​ Der Zeitpunkt der Veröffentlichung der Gasversorgungskonzessionen sei seit Jahren immer gleich, nahm die genannte Behörde Stellung. Was die eingeschickten Rechnungen des neuen Gasversorgungsunternehmen angeht, so sollten die Bürger*innen diese nicht zahlen, sondern nach einer neuerlichen Bearbeitung der Stadtwerke den Gaszähler ablesen und die verbrauchte Menge zahlen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie viele Bürger*innen nach dem Versäumnis der Stadtwerke das ganze Prozedere noch einmal auf sich nehmen wollen.

16.11.2024
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Grüne Wende in Kroatien soll schneller vorankommen

​Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) nahm kürzlich an der UN-Klimakonferenz COP29 in Baku teil. In seiner Rede sagte Plenković, dass Kroatien heute mindestens 29,5 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen beziehe. Ziel ist, diesen Anteil bis 2030 auf 42,5 Prozent zu erhöhen, durch Projekte, die grünen Wasserstoff und Geothermie einschließen. Auf diese Weise will Kroatien​ die grüne Wende beschleunigen, so der Ministerpräsident. Er betonte, dass Kroatien die Dekarbonisierung seines Energiesystems anstrebe und dass es notwendig sei, sofort zu handeln. Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sei nicht nur gut für das Klima, sondern auch notwendig, da die Internationale Energieagentur vor einer zunehmenden Knappheit von Erdöl warnt​. Er fügte hinzu, dass Kroatien ein starkes Potenzial für Investitionen in Pumpspeicherkraftwerke habe. Er betonte außerdem, dass der CO2-Fußabdruck in Kroatien weit unter dem EU-Durchschnitt liege und dass Kroatien der achte von 193 UN-Mitgliedstaaten sei, der die Ziele der nachhaltigen Entwicklung dieser Organisation erfülle. Zum Schluss sagte er, dass Kroatien 30 Prozent der Adria ökologisch schützen wolle und begrüßte die Einrichtung des Ressorts "Mittelmeer", für das die kroatische EU-Kommissarin Dubravka Šuica (HDZ - Kroatische Demokratische Gemeinschaft) zuständig sein wird.​​

13.11.2024
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Rüstungsabkommen in Berlin – Kroatien kauft 50 Leopard-Kampfpanzer

Am 28. Oktober 2024 wurden in Berlin zwei Verträge unterzeichnet, die die Rüstungspolitik Kroatiens für die kommenden Jahre definieren. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands) und sein kroatischer Amtskollege Ivan Anušić (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Anschaffung von bis zu 50 Leopard 2A8-Kampfpanzern für die kroatischen Streitkräfte. Die Vereinbarung ist Teil eines Ringtauschs mit Deutschland und sieht vor, dass Kroatien 30 M84-Kampfpanzer sowie 30 M80-Schützenpanzer sowjetischer Bauart und Munition an die Ukraine liefert – finanziert durch Deutschland. Die Mittel sollen zur Beschaffung der Leopard-Panzer genutzt werden, deren erste Lieferung 2026 erfolgen soll. Die Kosten für Kroatien werden auf rund eine Milliarde Euro geschätzt. Details sollen Mitte November bekannt gegeben werden. Verteidigungsminister Anušić betonte, dass Kroatien russische Waffensysteme schrittweise durch westliche Technologien ersetzt. Verteidigungsminister Pistorius begrüßte die Beschaffung als Beitrag zur Stärkung des Industriestandorts Deutschland und zur Vereinheitlichung der NATO-Standards. Die ersten kroatischen Panzer sollen noch in diesem Jahr an die Ukraine geliefert werden. Zudem wurde eine Kooperation zwischen dem Industriegiganten Rheinmetall und dem kroatischen Hersteller DOK-ING aus Zagreb abgeschlossen, die ein Joint Venture zur Entwicklung militärischer fahrerloser Nutzfahrzeuge planen.

28.10.2024
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Verkehrsamtsleiter Zagrebers ist neuer Aufsichtsratspräsident der Stadtwerke

Die intransparente Ernennung des neuen Aufsichtsratspräsidenten der Zagreber Stadtwerke Andro Pavuna sorgt für reichlich Kritik und Vorwürfe gegenüber der Stadtregierung. Der ehemalige Angestellte des Geheimdiensts war 2022 überraschenderweise zum Amtsleiter für Selbstverwaltung und Sicherheit ernannt worden. 2023 wurde ihm zusätzlich der Verkehrsbereich anvertraut. Kritiker*innen machen ihn für das Verkehrschaos der Stadt verantwortlich, da sich einige Baustellen auf Hauptverkehrsadern in die Länge ziehen. Verschwörungstheoretiker*innen behaupten sogar, dass der überzeugte Radfahrer Pavuna mit Absicht die Autofahrer*innen diskriminieren würde. Trotz der Kontroversen avancierte der diplomierte Psychologe vor allem hinter den Kulissen zu einem wichtigen Spieler. So wurde er im September dieses Jahres heimlich zum Aufsichtsratspräsidenten der Stadtwerke ernannt. Vom Konzern nicht publiziert, wurde die Ernennung nur durch die Änderung im kroatischen Firmenregister entdeckt. Die parteilose Gemeinderätin Dina Vasić kritisierte, dass Pavuna keinerlei Qualifikationen oder Erfahrungen im Management- oder Finanzbereich habe. Sie wirft der Stadtverwaltung vor, den Aufsichtsrat mit kompetenzbefreiten Beamt*innen ohne Fachwissen besetzen zu wollen, da in einem der größten kroatischen Konzerne nun drei von vier Mitgliedern Beamt*innen ohne Finanzwissen seien.​

23.10.2024
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Neuer kroatischer Plan der Wohnungspolitik

​Der stellvertretende kroatische Ministerpräsident und Minister für Raumplanung, Bauwesen und Staatseigentum Branko Bačić (HDZ – Kroatische demokratische Gemeinschaft) stellte Ende letzter Woche den neuen nationalen Wohnungspolitikplan bis 2030 vor. Das Programm soll leistbares und nachhaltiges Wohnen ermöglichen. Es wird geschätzt, dass dafür 1,2 Milliarden Euro gebraucht werden. Das Wichtigste ist, leistbares Wohnen nicht nur für junge Personen zu ermöglichen, sondern für alle, die es sich derzeit nicht leisten können. Erstmals wird der Staat mit privaten Eigentümer*innen zusammenarbeiten. Eigentümer*innen leerstehender Wohnungen, in denen mindestens zwei Jahre lang niemand wohnt, können diese nun an den Staat vermieten. Der Plan wurde unter Berücksichtigung aller Aspekte der Bevölkerungs-, Sozial-, Wirtschafts-, Finanz-, Raum- und Umweltpolitik erstellt. In den letzten Jahren kam es zu einem starken Anstieg der Immobilien- und Mietpreise. 958.000 Wohnungen sind nicht zum Wohnen geeignet, gleichzeitig fehlen mehr als 230.000 Wohnungen. Minister Bačić äußerte auch, dass die Umwandlung von Wohneinheiten in Ferienwohnungen zur kurzfristigen Miete gestoppt werden müsse. Außerdem kündigte er eine Erhöhung der Zuschüsse für energetische Sanierungen an. Eine der neuen Maßnahmen ist die Rückerstattung der beim Kauf der ersten Immobilie gezahlten Umsatzsteuer. Bis 2030 will der Staat 8.000 Wohneinheiten bauen, zahlreiche Gesetze werden sich ändern und einige neue hinzukommen.​​​

18.10.2024
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Ende der Beitragsbefreiung für junge Arbeitnehmer*innen in Kroatien

​Ab dem 1. Jänner 2025 haben Arbeitgeber*innen in Kroatien bei der Beschäftigung von Personen unter 30 Jahren nicht mehr das Privileg, von der Zahlung von Krankenversicherungsbeiträgen befreit zu sein. Diese Maßnahme wurde 2015 eingeführt, als die Jugendarbeitslosenquote 42,5 Prozent betrug. Aufgrund der deutlich niedrigeren Jugendarbeitslosigkeit hat die kroatische Regierung beschlossen, diese Entlastung abzuschaffen. Jedoch wird die Maßnahme für diejenigen, die es bereits nutzen, bis zum Ende umgesetzt. Die kroatische Regierung behauptet, dass dies zur Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems beitragen würde und dass die Abschaffung dieser Maßnahme keine Auswirkungen auf die Höhe des Nettolohns haben werde. Die Lohnnebenkosten der Arbeitgeber*innen werden sich aber um etwa 300 Euro pro Monat erhöhen. Der Kroatische Arbeitgeberverband (HUP) kritisiert diese Entscheidung. Es wird befürchtet, dass die Folge eine Senkung der Bruttolöhne um fast 300 Euro sein könnte. Außerdem wird gewarnt, dass die Jugendlichen durch die Abschaffung dieser Maßnahme Kroatien verlassen und dauerhaft ins Ausland ziehen könnten, was die demografische Krise vertiefen werde. ​Der stellvertretende kroatische Ministerpräsident und Minister für Raumplanung, Bauwesen und Staatseigentum ​Damir Bakić (M – Wir können's!) unterstützt die Entscheidung, ist aber der Ansicht, dass zuvor das Gesundheitssystems reformiert werden sollte.

17.10.2024
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Sieben Kandidat*innen wollen Zagreber Bürgermeister*in werden

Im Mai 2025 werden in Kroatien landesweit Kommunalwahlen stattfinden. In Zagreb werden dann sowohl der Posten des*r Bürgermeisters*in, als auch der Gemeinderat neu besetzt. Langsam kristallisieren sich die Namen der potentiellen Herausforder*innen des Amtsinhabers Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) heraus. Beinahe alle sind scharfe Kritiker*innen. Dazu gehören der enge Vertraute des 2021 verstorbenen Bürgermeisters Milan Bandić, Ivica Lovrić (PG – Blaue Stadt), sowie der parteilose Gemeinderat Trpimir Goluža. Die parteilose Gemeinderätin Dina Vasić, die 2021 als Vizebürgermeisterkandidatin für die Sozialdemokratische Gemeinschaft (SDP) antrat, sowie der jetzt parteilose, aber frühere sozialdemokratische Gemeinderatspräsident Davor Bernardić wollen den Bürgermeister ebenfalls herausfordern. Dessen Ex-Partei, die SDP, hat derzeit sogar zwei Bürgermeister-Kandidaten. Es handelt sich um den aktuellen Interimspräsidenten Branko Kolarić, der sich als Direktor des städtischen Gesundheitsamtes als einziger gerne mit dem Bürgermeister zeigt, sowie Gemeinderat Renato Petek (SDP), der einer der schärfsten Kritiker*innen von Tomašević ist. Wer von den beiden letztendlich kandidieren wird, hängt vom Ausgang des Parteitages der Zagreber Parteiorganisation am 9. November 2024 ab, bei der nach über zwei Jahren ein neuer Zagreber Parteipräsident gewählt wird. Der Parteitag der konservativen Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) findet am 20. Oktober 2024 statt. Jedoch gilt es als beschlossene Sache, dass der Präsident der Zagreber HDZ, Mislav Herman ebenfalls als Bürgermeisterkandidat antreten wird, die offizielle Kür soll dann am Wochenende erfolgen.​

15.10.2024
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Ukraine-Südosteuropa-Summit mit Selenskyj in Dubrovnik

Heute, am 9. Oktober 2024, beginnt in Dubrovnik ein zweitägiges Gipfeltreffen zwischen der Ukraine und den Staaten Südosteuropas. Dabei gelten umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen. Zu den Teilnehmer*innen gehört auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Es ist der dritte Gipfel in diesem Format nach Treffen 2022 in Athen und 2024 in Tirana. Das zentrale Ziel: der Ukraine Solidarität und Unterstützung zu bekunden. Eine gemeinsame Abschlusserklärung soll die Verurteilung der russischen Invasion, die Wahrung der territorialen Integrität der Ukraine und die Unterstützung für deren EU- und NATO-Mitgliedschaft beinhalten. Auch ein angestrebter Friedensplan und die Verfolgung von Kriegsverbrechen werden thematisiert. Am Rande des Gipfels werden der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische Demokratische Gemeinschaft) und Präsident Selenskyj ein Kooperationsabkommen unterzeichnen. Dadurch wird die bestehende Zusammenarbeit – insbesondere in den Bereichen humanitäre Hilfe, Minenräumung und Verfolgung von Kriegsverbrechen – formalisiert. Neben Selenskyj und Plenković werden hochrangige Vertreter*innen aus Ländern wie Slowenien, Montenegro, dem Kosovo, Griechenland, Bulgarien, Albanien, Nordmazedonien und Bosnien-Herzegowina teilnehmen. Es wird spekuliert, dass auch der serbische Präsident Aleksandar Vučić (SNS – Serbische Fortschrittspartei) kurzfristig erscheinen könnte.​

8.10.2024
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Neuer Vorsitzender bei Sozialdemokratischer Partei in Kroatien

Am 21. September 2024 wurde die Stichwahl um die Funktion des zukünftigen Parteivorsitzenden der größten kroatischen Oppositionspartei, der Sozialdemokratischen Partei (SDP) organisiert. Im ersten Wahlgang am 14. September 2024 konnte keine*r der fünf Kandidat*innen eine Mehrheit erzielen. So traten in der Stichwahl die beiden Führenden des ersten Wahlgangs, der ehemalige kroatische Verkehrsminister und aktuelle Parlamentsabgeordnete Siniša Hajdaš Dončić – welchem vor einer Woche nur rund 50 Stimmen zur Mehrheit fehlten – und der überraschende Zweite, der Bürgermeister der südkroatischen Küstenstadt Makarska, Zoran Paunović, an. Obwohl manche Journalist*innen Paunović als möglichen positiven Kurswechsel der Partei lobten, gab es keine Überraschung. Der favorisierte Hajdaš Dončić wurde mit 56 Prozent zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Hajdaš Dončić erklärte in seiner Ansprache, dass er die SDP wieder zu einer echten Alternative zur seit 2015 regierenden Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) machen wolle. Die Stützpfeiler seiner Politik werden eine linksgerichtete Wirtschaftspolitik, Antifaschismus sowie die Gleichberechtigung aller Geschlechter und sexueller Minderheiten sein. Es ist jedoch fraglich, ob der neue Präsident der Sozialdemokratischen Partei, der zum engsten Kreis der bisherigen Parteispitze gehört, frischen Wind bringen kann. In den vergangenen Jahren hat die SDP immer mehr an Wähler*innengunst verloren, vor allem in den kroatischen Großstädten. Analyst*innen erklärten, dass der beste Beweis für die Lage in der Partei der Umstand ist, dass mit weniger als 8.000 Teilnehmer*innen nur rund 40 Prozent der registrierten Parteimitglieder zur Stichwahl erschienen.

21.9.2024
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Geplante Zagreber Parkplatzreform muss revidiert werden

Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) kündigte in den vergangenen Monaten zwei große Reformen für die Parkplatznutzung im Zagreber Stadtzentrum an. Zum einen sollte die Anzahl der reservierten Parkplätze, welche von staatlichen Einrichtungen genutzt werden, erheblich begrenzt werden. Nun beschwerten sich einige Gerichte, vor allem das Zagreber Landesgericht, beim kroatischen Justizministerium. Die geplante Maßnahme, wonach der Großteil der Parkplätze entlang des Landesgerichtes wieder zur normalen Kurzparkzone werden würde, stelle ein erhebliches Sicherheitsrisiko, sowohl für das Gericht, als auch für die Passant*innen, dar. Vor dem Gericht werden zahlreiche Prozesse gegen Schwerkriminelle geführt, weswegen die Straßen vor den Gerichten manchmal von Spezialeinheiten gesperrt werden. Derzeit hat die Justizpolizei die Möglichkeit, das Parken vor dem Gebäude zu kontrollieren, was in Zukunft nicht mehr möglich wäre. In geparkten Autos könnten zum Beispiel Bomben gezündet werden. Nun ist die Stadt Zagreb zurückgerudert und erklärte, keine einseitigen Schritte ohne Zustimmung der Gerichte zu setzen. Das zweite Projekt war die angekündigte Aufteilung der Kurzparkzonen, welche am 1. September 2024 in Kraft treten sollte. Wegen zahlreichen Beschwerden kündigte Tomašević an, dass der Start verschoben werde, wahrscheinlich um einen Monat. Viele Bürger*innen beklagten, dass die vorgeschriebene Begrenzung, welche die Gültigkeit der Monatsparkscheine auf einen Radius von rund 500 Meter um den Wohnsitz begrenzen würde, den Anrainer*innen jegliche Parkmöglichkeit nehmen würde. Nun will die Stadt ein neues Modell prüfen.

26.8.2024
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Stadtwerke Zagrebs wollen Gaskund*innen zurückgewinnen

Groß war die Aufregung, als die Zagreber Stadtwerke, beziehungsweise deren Gassparte, im Mai die regionale Gaskonzession einem günstigeren Angebot eines Konkurrenzunternehmens unterlegen war und ihre Zagreber Kund*innen verlor. Nun haben die Zagreber Bürger*innen in ihren Briefkästen ein Flugblatt erhalten, in welchem sie die Stadtwerke bitten, nach Ablauf des bestehenden Vertrags am 30. September 2024 doch beim Zagreber Kommunalunternehmen zu bleiben. Die Gaswerke versprechen den Kund*innen niedrigere Preise als die, des zukünftigen Regionalkonzessionärs "Međimurje Gas". Verbraucherschützer*innen sehen diese Werbung jedoch kritisch. Zwar werden niedrigere Preise versprochen, es ist bislang aber noch nicht einmal der zukünftige staatlich regulierte Gaspreis bekannt, zu welchem ihn der Regionalkonzessionär anbieten will. Im Flugblatt wird nicht angegeben, welche Vertragsbedingungen im Falle einer Vertragsaufkündigung von Seiten der Kund*innen gelten werden. Das größte Problem ist, dass die Stadtwerke nicht betonen, dass potentielle Kund*innen eventuellen Marktschwankungen des Gaspreises ausgesetzt sein werden. Oppositionspolitiker*innen kritisierten die Reklame als neues Beispiel der Unfähigkeit des Bürgermeisters Tomislav Tomasevic (M – Wir können's!) und seiner Stadtwerksverwaltung. Es sei tragisch, dass die Gaswerke jetzt niedrigere Preise anbieten können, während in der Ausschreibung überhöhte Preise angegeben worden seien.

20.8.2024
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Sozialdemokratische Partei wählt im September in Kroatien neuen Vorstand

Nach den Parlamentswahlen im April 2024 sind die kroatischen Parteien derzeit mit ihren Partei-Tagen beschäftigt. Die krisengebeutelte Sozialdemokratische Partei (SDP) wird am 14. September 2024 einen komplett neuen Vorstand wählen. Der amtierende Präsident Peđa Grbin, der wegen seiner Politik immer wieder kritisiert wurde, wird nicht mehr antreten. Bis 28. August 2024 können interessierte Kandidat*innen ihre Kandidatur für das Amt des Parteipräsidenten einreichen. Bislang haben drei Kandidat*innen ihre Absicht angekündigt, die größte Oppositionspartei in Zukunft anführen zu wollen. Der ehemalige Verkehrsminister Siniša Hajdaš-Dončić gilt als Favorit. Hinter ihm stehen die aktuellen Parteigranden, sowie der kroatische Staatspräsident Zoran Milanović (parteilos), der trotz seiner angeblichen unparteiischen Funktion als Staatspräsident, hinter den Kulissen die Politik seiner ehemaligen Partei bestimmt. Die Favoritenrolle von Hajdaš-Dončić wird von vielen Analytiker*innen als "tragisch" bezeichnet, da er die Kontinuität einer Politik darstellt, wegen der die Partei seit 2016 in der Opposition ist. Im Gegensatz zu ihm gilt die Kandidatur der bislang in der Öffentlichkeit unbekannten Sanja Major als erfrischend. Major, die bislang Vizepräsidentin des Sozialdemokratischen Frauenforums ist, erklärte, dass sich die SDP wieder auf ihre Kernbotschaften der Sozialdemokratie besinnen müsse. Auch müsse die Partei aufhören, jedem Wink des Staatspräsidenten zu folgen. Major werden allerdings nur sehr geringe Chancen zugerechnet. Der dritte Kandidat ist der Gemeindevorsteher der Ortschaft Kalnik, Mladen Kešer. Ihm werden so gut wie ​keine Chancen zugerechnet

20.8.2024
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Präsidentschaftswahlen in Kroatien zum Jahreswechsel

​​​Die Präsidentschaftswahlen in Kroatien werden voraussichtlich im Dezember 2024 stattfinden, wobei das genaue Datum von der Regierung festgelegt wird. Laut Gesetz müssen die Wahlen spätestens 30 Tage vor dem Ablauf der aktuellen Legislaturperiode, also bis zum 19. Februar 2025, abgehalten werden. Das frühestmögliche Datum wäre der 22. Dezember 2024, der späteste Termin der 5. Jänner 2025. Traditionell werden die Wahlen an einem Sonntag abgehalten. Die wichtigsten Kandidat*innen stehen bereits fest. Zoran Milanović, der amtierende parteilose Präsident, wird von der Sozialdemokratischen Partei (SDP) unterstützt und strebt eine zweite Amtszeit an. Die konservative Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ) schickt das ehemalige Parteimitglied und einstigen Wissenschafts- und Bildungsminister Dragan Primorac (parteilos) ins Rennen. Marija Selak Raspudić tritt als unabhängige Kandidatin an, möglicherweise mit Unterstützung kleinerer Parteien. Die Unterstützung der rechten Partei Brücke (MOST), mit der Selak Raspudić in die Politik einstieg, ist ihr noch nicht sicher. Die linke Partei des aktuellen Zagreber Bürgermeisters Tomislav Tomašević Wir können's!  (M) hat offiziell noch keine*n Kandidat*in nominiert, es wird gemunkelt, dass ihre Kandidatin Ivana Kekin (M) antreten wird. Auch die rechte Partei Vaterlandsbewegung (DP) hat bis jetzt niemanden nominiert – nach dem Parteitag soll bekanntgegeben werden, ob sie jemanden nominieren oder gegebenenfalls jemanden unterstützen werden.  Analytiker*innen zufolge könnte es bei der Stichwahl zwischen Milanović und Primorac ganz eng werden. Aber auch Selak Raspudić könnte überraschen.

16.8.2024
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Kroatische Regierung feilt an Programm für leistbare Miete

Die Immobilienpreise in Kroatien werden immer höher. Mit dem Anstieg des Quadratmeterpreises steigt auch der Mietpreis. Im vergangenen Jahr stiegen die Mietpreise um elf Prozent. Beispielsweise beträgt in Zagreb der Mietpreis einer Wohnung mit einer Fläche von 30 Quadratmetern mindestens 500 Euro. Für eine Wohnung von 50 Quadratmetern muss häufig mehr als 700 Euro ausgegeben werden. Die Mietpreise sind auch laut den Bürger*innen im Verhältnis zu den Gehältern zu hoch. Nach Ansicht einer Vermieterin aus Zagreb ist Wien eine Stadt, die sich in punkto Wohnen gut um ihre Bewohner*innen kümmert. Um dieses Problem auch in Kroatien zu lösen, bereitet die kroatische Regierung ein staatliches Mietprogramm vor. Es geht um eine Art Mietbeihilfe. Dieses Programm soll einen marktgerechten sowie einen erschwinglichen Mietpreis einführen. Eigentümer*innen die ihre Wohnungen vermieten, bekommen vom Staat die Differenz zwischen erschwinglichem und dem marktgerechten Mietpreis erstattet. Tatsache ist, dass allein in Zagreb rund 50.000 Wohnungen leer stehen, auf Landesebene geht es um mehr als eine halbe Million Wohnungen. Das neue Mietprogramm wird derzeit ausgearbeitet und soll Ende August der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Während die Bürger*innen dieses Programm begrüßen, sind sich einige Expert*innen seines Erfolgs nicht so sicher, da es bereits ein ähnliches Modell gab, das allerdings zu einem Anstieg der Immobilienpreise führte. Sie befürchten, dass dies erneut passieren könnte. In einem sind sich jedoch alle Expert*innen einig – es gilt sowohl Mieter*innen als auch Vermieter*innen zu schützen.

13.8.2024
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Gemischte Reaktionen zu neuen Fahrradwegen im Zagreber Stadtzentrum

Die Parkplätze im Zagreber Stadtzentrum vor der Rechtwissenschaftlichen Fakultät sind sozusagen über Nacht verschwunden. An ihrer Stelle wurden zwei neue Radwege geschaffen. Mit diesem Schritt möchte die Stadt Zagreb die Lebensqualität ihrer Einwohner*innen langfristig verbessern und auf eine grünere Zukunft hinarbeiten. Während einige diese Veränderung unterstützen und die Vorteile sicherer Fahrradwege befürworten, sind andere wegen des Verlusts der Parkplätze verärgert. Auch nach Ansicht von Mislav Herman, Vorsitzender der Zagreber Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ), hätte die Stadt erst eine umfassende Verkehrsanalyse durchführen müssen. Diese hätte dann zu günstigeren und effizienteren öffentlichen Verkehrsmitteln sowie einer größeren Anzahl von Parkplätzen in den neu gebauten Parkhäusern, Tief- und Grätzelgaragen führen sollen. Als letzter Schritt hätten dann Parkplätze im Zagreber Zentrum abgeschafft werden können, kommentierte Herman gegenüber dem Nachrichtensender N1. Der Präsident des Radfahrer*innenverbandes "Sindikat biciklista", Janko Verenčina, sieht im Unterfangen der Zagreber Stadtverwaltung analog zu Ljubljana, Wien und Berlin einen europäischen Trend, bei dem der Raum nicht den Fußgänger*innen weggenommen werde, um Radwege zu schaffen, sondern der Raum für Kraftfahrzeuge reduziert werde. Immer weniger Menschen sollten aufs Auto angewiesen sein. Dadurch würde die Luftverschmutzung sowie der Lärm reduziert und das Leben in der Stadt angenehmer und sicherer, fügte Verenčina hinzu.

13.8.2024
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Jugendnetzwerk Kroatiens will Jugend-Quote auf Wahllisten

Während der Pressekonferenz anlässlich des internationalen Tages der Jugend präsentierte das Jugendnetzwerk Kroatiens einige Empfehlungen zur Einbindung junger Menschen in politische Prozesse. Einer der Vorschläge, der sich ausschließlich an politische Parteien richtet, ist die Einführung von Quoten für Jugendliche auf den Kandidat*innen-Listen. Das Netzwerk möchte sicherstellen, dass junge Menschen bei Kommunal-, Parlaments- und Europawahlen als Kandidat*innen auf den Listen erscheinen. Bei den letzten Wahlen zum kroatischen Parlament wurde aus den ersten elf Wahlkreisen keine einzige Person unter 30 Jahren gewählt, was laut dem Jugendnetzwerk verheerend ist. Derzeit sind nur drei junge Mandatar*innen im Parlament. Von der Gesamtzahl der Kandidat*innen bei den Parlamentswahlen 2024 waren nur 10,2 Prozent davon junge Personen. Das Netzwerk wies außerdem darauf hin, dass die Parteien nicht über Themen sprechen, die für die Jugend wichtig sind. In Zeiten der zunehmenden Digitalisierung sollten gerade junge Menschen andere Jugendliche ansprechen, so die Geschäftsführung des Netzwerkes. Darüber hinaus setzt sich das Jugendnetzwerk Kroatiens dafür ein, das Wahlalter von 18 auf 16 Jahre zu senken und das Schulfach "Politische Bildung " in allen Schulen einzuführen. Weitere Empfehlungen sind die Einführung des Schulfaches "Politik und Wirtschaft " in Berufsschulen, die Einbeziehung junger Menschen in partizipative Budgetierungsprozesse auf lokaler Ebene und die Stärkung der Unabhängigkeit lokaler Jugendräte.

12.8.2024
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Autobahn zwischen Zagreb und Sisak nach 18 Jahren fertiggestellt

Nach mehr als 18 Jahren ist der Bau von 47 Kilometern der Autobahn von Zagreb nach Sisak letztendlich abgeschlossen. Es wurden rund 440 Millionen Euro investiert. Der Antrag auf eine technische Inspektion des letzten Abschnitts von der Gemeinde Lekenik bis zur Stadt Sisak wurde bereits eingereicht. Der Abschnitt ist elf Kilometer lang, die gesamte Ausrüstung, Signalanlagen und die Leitplanken sind installiert. Die Überprüfung sollte innerhalb der nächsten zwei Monate abgeschlossen sein. Die Arbeiten sollten schon im heurigen Februar abgeschlossen werden, die Fristen wurden aber aufgrund von Überschwemmungen, Regen und Steinmangel verlängert. Das Gelände war extrem anspruchsvoll, da der Abschnitt durch ein sumpfiges Gebiet führt, sodass zuerst bis zu fünf Meter hoch aufgeschüttet werden musste. Etwa 2,5 Kilometer einer zweispurigen Straße – die Stadteinfahrt nach Sisak – sollen an diese Autobahn angeschlossen werden. Die Stadteinfahrt wird allerdings mindestens ein weiteres Jahr im Bau sein. Aufgrund der Verspätung wurde beschlossen, eine temporäre Verbindung zur Autobahn zu bauen. Bis diese fertiggestellt ist, erhält der erwähnte Abschnitt der Autobahn keine Nutzungsgenehmigung. Die vorläufige Lösung soll bis Ende September fertig sein. Die Bewohner*innen von Sisak sind sehr zufrieden, weil sie mit der Hauptstadt bald besser verbunden sein werden. Die feierliche Eröffnung ist für Ende des Jahres vorgesehen.

7.8.2024
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