Bosnien-Herzegowina verzeichnet im Vergleich zu den sechs Volkswirtschaften des Westbalkans durchweg ein höheres Maß an Korruptionswahrnehmung. Obwohl Bosnien-Herzegowina heuer das Gesetz zur Verhinderung von Interessenkonflikten verabschiedete, hat sich laut jüngstem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) der rechtliche und institutionelle Rahmen für die Korruptionsbekämpfung erheblich verschlechtert. Die OECD ist auch besorgt über das Gesetz zur Kriminalisierung von Verleumdung in der Teilrepublik Srpska (RS), dass ihrer Meinung nach die Meinungs- und Medienfreiheit zusätzlich gefährdet. Beim Thema Korruption wies die OECD darauf hin, dass Bosnien-Herzegowina das regionale Ranking anführt. Laut Bericht befinde sich Bosnien auch in Bezug auf Digitalisierung, Landwirtschaft, Bildung und Tourismuspolitik ganz unten auf der Liste der Westbalkanländer.