Jörg Franzen, Vorstandsvorsitzender der landeseigenen Wohnbaugesellschaft Gesobau und Sprecher der sechs landeseigenen Wohnungsunternehmen betonte in einem Interview mit dem Tagesspiegel, dass die Hauptschuld des Wohnungsmangels in Berlin falsche Prognosen seien, die ein Schrumpfen Berlins vorhersagten. Seit 2016 habe sich der Bevölkerungszuwachs auf dem Wohnungsmarkt bemerkbar gemacht. Trotz des erkannten Bedarfs an neuem Wohnraum geht der Bau neuer Wohnungen nur langsam voran. Die landeseigenen Unternehmen planen in diesem Jahr 4.100 Wohnungen fertigzustellen, während das Ziel 6.500 seien. Seit Anfang 2024 dürfen Mieten um durchschnittlich 2,9 Prozent im Jahr erhöht werden. Diese Maßnahme wurde kritisiert, insbesondere weil viele einkommensschwache Haushalte in den Wohnungen der landeseigenen Unternehmen leben. In der Neuvermietung werden über 60 Prozent der Wohnungen an Haushalte mit einem Wohnberechtigungsschein vergeben. Für alle Mieter*innen gilt ein "Leistbarkeitsversprechen", wonach niemand mehr als 27 Prozent seines Haushaltseinkommens für die Nettokaltmiete zahlen muss. Diese Regelung wird als vernünftig und verantwortungsbewusst angesehen, da sie eine gewisse finanzielle Sicherheit bietet. Das "Gießkannenprinzip" keine Mieterhöhungen für alle, sei laut Franzen nicht mehr praktikabel, da das Geld für dringende Investitionen benötigt wird.