Polen: Frauenproteste trotz Epidemie

14.4.2020

Am 14. April 2020 fanden in zahlreichen polnischen Städten Proteste gegen die Verschärfung des Abtreibungsrechts und gegen den Gesetzentwurf im Kampf gegen die Pädophilie, der auch Sexualaufklärung künftig unter Strafe stellen könnte, statt. Wegen der strengen Beschränkungen gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus, die Versammlungen verbieten, wurden die Proteste in Form von Autostreiks durchgeführt. In Warschau blockierten die Protestierenden mit ihren Fahrzeugen den Dmowski-Kreisverkehr im Stadtzentrum. Auf den Balkonen und in den Fenstern wurden die Streiksymbole, wie der schwarze Regenschirm ausgestellt. Unter Einhaltung der Abstandsregeln stellten sich die Protestierenden mit Transparenten mit dem roten Blitz darauf, der auch das Symbol der Proteste ist, vor Lebensmittelgeschäften an. Die Proteste wurden auch ins Netz verlegt. In den sozialen Medien sind verschiedene Hashtags, wie etwa "die Hölle der Frauen", zu finden. Nach den heftigen Debatten im Sejm am 15. und 16. April 2020 wurden die beiden BürgerInnengesetzentwürfe nun an die Parlamentsausschüsse zur weiteren Behandlung weitergeleitet.​

Quelle: TVN 24, Warschau