Dass die neue Regierungskoalition zwischen der
Kroatischen Demokratischen Gemeinschaft (HDZ) und der rechten
Vaterlandsbewegung (DP) kompliziert sein würde, haben viele Analytiker*innen
erwartet. Dass nur eine Woche nach der Angelobung der Regierung vom 17. Mai
2024, schon die Zukunft der Koalition in Frage gestellt wird, überraschte
dennoch. So drohten verschiedene Politiker der DP mit dem Bruch der Koalition,
falls der Präsident der serbischen Partei Milorad Pupovac (SDSS – Unabhängige
Demokratische Serbische Partei) zum Präsidenten des Parlamentsausschusses für
Menschenrechte gewählt werde. Diese Forderung löste Empörung aus, auch in den
Reihen der HDZ. In der Vergangenheit wurde der Parlamentsausschussvorsitzende
immer aus den Reihen der im Parlament
vertretenen Minderheiten gewählt, welche selbständig
entscheiden, wer nominiert wird. Die DP setzt so ihre Ablehnung
gegenüber der SDSS fort. Es war eine Bedingung zur Bildung der
Koalition von Seiten der DP, dass diese Partei nicht an der Regierung beteiligt
ist. Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković (HDZ – Kroatische
Demokratische Gemeinschaft) hat vorerst eine Lösung gefunden. Der
Ausschusspräsident soll nun von der Quote der Opposition, welche das
Recht auf eine bestimmte Anzahl von Präsident*innen hat, besetzt werden. Jedoch
wird hinter den Kulissen gemunkelt, dass die HDZ von den ständigen
Forderungen des Koalitionspartners genug habe und dass bei der ersten
Gelegenheit eine neue Koalition mit kleineren Parteien gebildet werden
soll.