Frühkindliche Bildung in Bosnien-Herzegowina stark vernachlässigt

22.7.2024

​Die aktuelle UNICEF-Statistik zur frühkindlichen Bildung hat viele negative Entwicklungen in Bosnien-Herzegowina hervorgehoben. So besuchen nur 44 Prozent der Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren den Kindergarten, was eine der niedrigsten Quoten in Europa ist, während der Durchschnitt in den EU-Ländern nach Angaben von UNICEF bei 92 Prozent liegt. Die niedrige Quote ist bei benachteiligten Bevölkerungsgruppen noch alarmierender. Weniger als zwei Prozent der Roma-Kinder, Kinder aus dörflichen Gebieten und Kinder mit Entwicklungsstörungen besuchen einen Kindergarten. Die öffentlichen Ausgaben für die Vorschulbildung in Bosnien-Herzegowina betragen 0,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Im Schuljahr 2023/24 standen 500 öffentliche und private Kindergärten für 41.214 Kinder zur Verfügung. Auf den Wartelisten befinden sich 6.500 Kinder, was sowohl in Städten mit Gratis-Kindergärten und Subventionen wie Sarajevo ein Problem ist,​ aber auch in Regionen mit schlechteren Betreuungsmöglichkeiten. ​​

Quelle: ba.bloombergadria.com, Sarajevo