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Zweithöchster Wolkenkratzer der EU in Bratislava geplant

Die Entwicklungsgesellschaft J&T Real Estate (JTRE) hat den Siegerentwurf des internationalen städtebaulich-architektonischen Wettbewerbs für die Erweiterung des Stadtteils Eurovea City in Bratislava vorgestellt. Der Entwurf des niederländischen Studios KCAP überzeugte die Jury und wurde aus fünf Einreichungen ausgewählt. Die Ergebnisse wurden auf einer Pressekonferenz am 22. November 2024 vorgestellt. Der siegreiche Entwurf sieht zwei neue Wolkenkratzer mit Höhen von 180 und 260 Metern vor, die die Skyline Bratislavas prägen und den zweithöchsten Turm der EU umfassen werden. Die Jury lobte das Konzept für seine Innovation, Ästhetik und Nachhaltigkeit. Besonders hervorgehoben wurden die harmonische Integration in die städtische Umgebung sowie die Bereicherung des Stadtbilds durch moderne und funktionale Elemente. Juraj Šujan, Chefarchitekt von Bratislava und Jurymitglied, betonte die Qualität aller Wettbewerbsvorschläge und hob die Bedeutung der Auswirkungen auf die Skyline, den öffentlichen Raum und die Annehmlichkeiten für Bewohner*innen und Besucher* innen hervor. Die maximale Bauhöhe in Bratislava liegt aktuell bei 115 Metern. Der Wettbewerb sollte prüfen, wie sich die höheren Gebäude städtebaulich und visuell in die Skyline einfügen. Der Bauträger plant, mit dem siegreichen Studio die Zusammenarbeit aufzunehmen und das Projekt weiterzuentwickeln, um eine wirtschaftlich tragfähige und genehmigungsfähige Lösung zu erreichen. Die nächsten Schritte umfassen das Genehmigungsverfahren und die Erteilung der Baugenehmigung.

22.11.2024
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Studierende in Bratislava besorgt über Unterkunftskrise

In Bratislava sind Studierende zunehmend besorgt über die angespannte Wohnsituation. Viele wandeln Büros in Zimmer um oder übernachten in Arbeiter*innenwohnheimen. Zwar kommen langsam Mietwohnungen hinzu, doch die Mieten steigen weiter. Ein Hauptgrund für die Krise ist, dass mehrere Universitäten gleichzeitig ihre Student*innenwohnheime renovieren. Nur Studienanfänger*innen wird ein Platz im Wohnheim garantiert. Wer keinen Wohnheimplatz erhält, kann es sich oft nicht leisten, unterzuvermieten, oder findet keinen Platz, da es an Wohnungen mangelt. Anzeigen verschwinden innerhalb weniger Tage und Vermieter*innen bevorzugen häufig Arbeiter*innen, da sie Studierende als "problematisch" ansehen. Die UN-Wohnungsexpertin Elena Szolgay, die früher die Wohnungsabteilung des Verkehrsministeriums leitete, sieht das Bildungsministerium in der Verantwortung, Lösungen für die Unterkunftskrise  zu finden. Das Ministerium investiert 63 Millionen Euro in die Sanierung der Wohnheime und bittet um Geduld, da Renovierungen in dieser Größenordnung erforderlich sind, um die Qualität der Unterkünfte zu verbessern.  Ein bevorstehendes Gesetz über den staatlichen Wohnungsbaufonds könnte laut Szolgay auch den Universitäten zugutekommen. Das Verkehrsministerium erwägt, den Fonds künftig auch für den Bau von Student*innenwohnheimen einzusetzen. Dadurch wären die Hochschulen nicht mehr allein auf das Budget des Bildungsministeriums angewiesen, sondern könnten zinsgünstige Darlehen aufnehmen, um ihre Wohnheime auszubauen.

20.11.2024
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Protestaktion gegen Blockade des slowakischen Denkmalschutzprogramms

​Die Verwalter*innen von Burgen, Schlössern und Herrensitzen in der Slowakei planen, schwarze Flaggen an den Denkmälern zu hissen oder symbolisch die Beleuchtung auszuschalten, um gegen die Blockade des Subventionsprogramms "Erneuere dein Haus" des Kulturministeriums zu protestieren, für die sie die aktuelle Leitung verantwortlich machen. Die Aktion wurde von Vertreter*innen gemeinnütziger Organisationen angekündigt, die sich der Restaurierung von Denkmälern widmen. Martin Varga und Ratibor Mazúr vom Verein "Retten wir die Schlösser" erklärten, dass sie stellvertretend für alle, die sich mit der Renovierung historischer Bauten beschäftigen, ihre Besorgnis über den Zustand des Programms ausdrücken. Das Hauptproblem liegt darin, dass Anträge in einigen Unterprogrammen noch nicht bewertet wurden. In anderen Programmen, wo Zuschüsse empfohlen wurden, hat das Ministerium weder Aufträge vergeben noch Gelder freigegeben. Varga erläuterte, dass selbst bei einer baldigen Auszahlung herannahende Herbstwetterbedingungen viele Bauarbeiten verhindern würden. Die Initiator*innen betonten, dass der Protest nicht politisch motiviert sei. Das Subventionsprogramm läuft seit über 20 Jahren erfolgreich und hat mehrere Regierungswechsel überstanden. Sie kritisieren jedoch das aktuelle Ministerium für Personalwechsel in den Bewertungskommissionen, die große Verzögerungen verursacht haben. Andere Organisationen, die sich mit dem Erhalt des kulturellen Erbes beschäftigen, sind ebenfalls besorgt über die Zukunft des Programms. Bis Ende September haben sie noch keine Informationen erhalten, ob und wie das Programm fortgesetzt wird.

30.9.2024
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Slowakisches Parlament prüft Beschwerde gegen Bratislavaer Bürgermeister

Der Ausschuss des slowakischen Parlaments für die Unvereinbarkeit von Ämtern wird voraussichtlich während der Septembersitzung des Parlaments eine Beschwerde gegen den Bürgermeister von Bratislava, Matúš Vallo (Team Bratislava) prüfen. Der Vorwurf gegen Vallo bezieht sich auf eine angebliche Werbung für ein Bistro im Janko-Kráľ-Park, was gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen könnte. Sollte sich der Verdacht bestätigen, droht Vallo eine Geldstrafe in der zwölffachen Höhe seines Monatsgehalts. Die Stadtverwaltung weist die Vorwürfe jedoch als unbegründet zurück. Laut ihrem Sprecher informierte der Bürgermeister lediglich über die Umwidmung eines vormals privaten Raums, der nach einer umfangreichen Sanierung im Juli 2023 als Gemeinschaftsort mit Bistro und Veranstaltungsfläche wiedereröffnet wurde. Ziel sei es gewesen, die Öffentlichkeit über die Verbesserung und Aufwertung des öffentlichen Raums zu informieren. Das Gebäude, das ursprünglich 1982 als Imbissstand und Wartungsstützpunkt errichtet wurde, ist 1995 in Privatbesitz übergegangen. Die Stadt hat es dann allerdings 2021 für 1,4 Millionen Euro zurückgekauft und 2022 renoviert. Die Wiedereröffnung des "Bistro Ferdinand" im Sommer 2023 war Teil eines Projekts zur Aufwertung öffentlicher Räume, indem das Gebäude von einem ehemaligen Erotikclub in einen kulturellen Treffpunkt umgewandelt wurde.

28.8.2024
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Slowakischer Geheimdienst SIS hat neuen Chef

Pavol Gašpar wurde am 26. August 2024 nach 72-tägiger Verzögerung von Staatspräsident Peter Pellegrini (parteilos) zum Leiter des Slowakischen Informationsdienstes (SIS) ernannt. Seine Ernennung wurde von der Regierung bereits im Februar 2024 vorgeschlagen, aber erst jetzt von Staatspräsident Pellegrini vollzogen, da die damalige Staatspräsidentin Zuzana Čaputová (parteilos) die Entscheidung verschoben hatte. Der neue SIS-Chef, zuvor Staatssekretär im Justizministerium, ist der Sohn des ehemaligen Polizeipräsidenten Tibor Gašpar (SMER-SD – Richtung-Sozialdemokratie), einem engen Vertrauten von Premierminister Robert Fico (SMER-SD). Er will demnächst seine Ziele vorstellen und die Unabhängigkeit des SIS garantieren. Pavol Gašpar wird allerdings aufgrund seiner Verbindungen zu oligarchischen Kreisen und seiner Verwicklung in einer Affäre, in welcher politische und wirtschaftliche Verstrickungen aufgedeckt wurden, auch kritisch betrachtet. Ihm wurde damals vorgeworfen, den damaligen Innenminister und heutigen Vizepremierminister Robert Kaliňák (SMER-SD) zu einer Falschaussage angestiftet zu haben. Das Verfahren gegen ihn wurde jedoch eingestellt. In der Kritik steht Gašpar auch wegen seines umfangreichen Immobilienbesitzes, dessen Herkunft nicht transparent erklärt wurde. Er selbst betont, sein Vermögen durch eigene Arbeit erworben zu haben. Die Opposition sieht die Ernennung als Beweis für die Loyalität des Staatspräsidenten Pellegrini gegenüber Premierminister Fico, die über dem Wohl der Bürger*innen stehe.

26.8.2024
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Projekt zur Förderung der Smart-Agenda in der Slowakei

Das slowakische Ministerium für Investitionen, regionale Entwicklung und Digitalisierung hat ein Projekt in Höhe von sechs Millionen Euro zur Stärkung der Smart-Agenda in den Selbstverwaltungskreisen (VÚC) und Kreisstädten gestartet. Minister Richard Raši (HLAS-SD – Stimme-Sozialdemokratie) erklärte am 5. August, dass EU-Fonds neben Infrastruktur auch für grüne, smarte Lösungen sowie Forschung und Innovation genutzt werden sollen. Durch die erweiterten Kapazitäten sollen Städte virtuelle Modelle zur Entscheidungsfindung in der Stadtentwicklung erstellen können. In Žiar nad Hronom wird ein Pilotprojekt durchgeführt, das die Digitalisierung von Gebäuden, Grünflächen, Parks und Infrastrukturnetzen umfasst, um die Auswirkungen von Investitionen auf Umwelt und Verkehr zu beurteilen. Zehn Expert*innen sollen digitale Zwillinge erstellen, unterstützt von 16 Koordinator*innen in Kreisstädten und Regionen. Ein Ausbildungsprogramm zur Sicherung der Fachkräfte ist ebenfalls geplant. 75 Prozent der befragten Gemeinden sehen die Umsetzung von Smart-Lösungen und Kapazitätsmangel aber als problematisch. Die Mittel sollen daher laut Raši die Fachkapazitäten für Smart-Lösungen, einschließlich digitaler Zwillinge, stärken. Oppositionsabgeordnete und Ex-Ministerin für Investitionen,  Veronika Remišová (Für die Menschen), kritisierte, dass Städte Geld mehr für konkrete Projekte als für Verwaltungsarbeit benötigen würden.​

5.8.2024
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