City News

 

Jeden Mittwoch informieren unsere City News über relevante Entwicklungen aus unserem Städtenetzwerk in Mittel- und Südosteuropa. Das City News Archiv lädt zur weiterführenden Lektüre ein.

  • Zagreb
  • Kroatien

Pferderennbahn-Affäre sorgt für Turbulenzen in Zagreb

​Die sogenannte Pferderennbahn-Affäre sorgt derzeit in Zagreb für politische Turbulenzen. Über zwei Millionen Euro soll ein Sicherheitsunternehmen, das auf der städtischen Pferderennbahn tätig war, erhalten haben. Angeblich wurden rund um die Uhr 35 Mitarbeiter*innen eines Sicherheitsunternehmens auf dem Gelände der Pferderennbahn angestellt, wofür rund 24.000 Arbeitsstunden verrechnet wurden. Anscheinend waren jedoch nie so viele Mitarbeiter*innen gleichzeitig vor Ort. Den Stein ins Rollen brachte eine Strafanzeige des bekannten Zagreber Anwalts Anto Nobilo, auf die die Polizei prompt reagierte. Angeblich wurden in der Sicherheitsfirma bereits Stundenlisten und Rechnungen beschlagnahmt. Für die Stadtverwaltung ist die Affäre brisant, da der Direktor der städtischen Sportstätteneinrichtung Kosta Kostanjević gewusst haben soll, dass die Dienstleistungen nicht im verrechneten Umfang angeboten wurden. Der Zagreber Bürgermeister Tomislav Tomašević (M – Wir können's!) verteidigt den Einsatz der Sicherheitsleute, da diese wegen der Delogierung eines problematischen Pächters von 30 Ställen engagiert werden mussten. Die gesamte Affäre wurde nach Meinung von Bürgermeister Tomašević nur wegen der bevorstehenden Kommunalwahlen inszeniert. Trotzdem forderte er eine Aufklärung. Sollte es zu Verhaftungen kommen, dürfte das den Bürgermeister unter Druck setzen, insbesondere, da der Kampf gegen Korruption zu seinen zentralen politischen Anliegen zählt.

15.4.2025
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  • Prag
  • Tschechien

KI-Projekt für Parkraumüberwachung in Prag erhält EU-Preis

Die städtische Firma Technische Verwaltung der Straßen (TSK) wurde bei den European Innovation Procurement Awards 2025, die der Europäische Innovationsrat organisierte, für ihr Projekt zur Nutzung künstlicher Intelligenz (KI) bei der Parkraumüberwachung und zur Verbesserung des Verkehrsumfelds ausgezeichnet. In der Kategorie Innovation Procurement Initiative belegte das Projekt den ersten Platz unter mehr als vierzig eingereichten Beiträgen. Die Jury würdigte insbesondere den innovativen Ansatz der Stadt Prag im Bereich öffentlicher Ausschreibungen, der eine effektive Nutzung fortschrittlicher Technologien auf KI-Basis in der Parkraumbewirtschaftung ermöglicht. Seit 2022 erfassen die eingesetzten Überwachungsfahrzeuge neben der Kontrolle gebührenpflichtiger Parkzonen auch Straßenschäden wie Schlaglöcher oder beschädigte Verkehrsschilder, wodurch Mängel schneller erkannt und behoben werden können. Das System liefert umfassende Daten, die mit den städtischen Datenbanken verbunden sind,. Durch eine offene Ausschreibung, an der sich sieben Anbieter*innen beteiligten, wurde das Startup Iterait mit der technologisch fortschrittlichsten Lösung beauftragt, die zudem rund fünfzig Prozent günstiger als die ursprünglich veranschlagten Kosten war. Das System ermöglicht die tägliche Kontrolle von über 300.000 Fahrzeugen in gebührenpflichtigen Parkzonen sowie die kontinuierliche Überwachung des Straßenzustands.

13.4.2025
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  • Prag
  • Tschechien

Neues Eisenbahn- und Elektromuseum in Prag ab 2030

Das tschechische Nationale Technische Museum plant für 2030 die Eröffnung eines neuen Eisenbahn- und Elektromuseums im Prager Zentrum, das durch die Rekonstruktion und bauliche Ergänzung der ehemaligen Werkstätten des Prager Masaryk-Bahnhofs entstehen soll. Die Investitionskosten für das Projekt sind auf 75 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer gestiegen, gegenüber der ursprünglichen Schätzung von 67 Millionen Euro. Das Vorhaben umfasst neben der Instandsetzung historischer Werkstatthallen auch die Überdachung der Gleise sowie den Bau eines neuen Gebäudes. Die historischen Werkstätten sind als Kulturdenkmäler registriert und stehen im Zusammenhang mit der Ankunft des ersten Zuges in Prag vor 180 Jahren. Die Umsetzung des Projekts soll im Rahmen der sogenannten Design-and-Build-Methode erfolgen, auf Basis einer vorliegenden architektonischen Studie. Zudem wurden angrenzende Grundstücke erworben, um die Realisierung zu ermöglichen. Die Zusammenarbeit mit der Fakultät für Bauingenieurwesen der Tschechischen Technischen Universität zielt auf eine energetisch nachhaltige Gestaltung der sanierten Hallen ab. Als Vorbild für das Museum dient das Eisenbahnmuseum in Kyoto. Die künftige Ausstellung soll nicht statisch, sondern wechselnd konzipiert werden. Geplant ist ein rotierendes Ausstellungskonzept mi​​t Exponaten wie dem Salonwagen von Kaiser Franz Joseph sowie weiteren historischen Lokomotiven.

11.4.2025
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